Kirsche – Der Baum des Mondes

Über den Kirschbaum gibt es diverse Märchen und es wird immer wieder von gespenstischen Begegnungen bei Mondlicht erzählt.
Für den Grund dafür, muss man etwas ausholen. Das Werden und Vergehen – das Leben und das Sterben der Pflanzen und der Tiere – wird seit jeher, in verschiedensten Kulturen mit dem sich verändernden Mondstand verbunden.

Da man die immer wiederkehrende Monatsblutung der Frau, mit der sich wiederholenden Veränderung des Mondstandes in Verbindung brachte – lag es nahe, dass der Mond dem Weiblichen und somit verschiedensten Göttinnen zugeordnet wurde.
Im Speziellen wurde der Kirschbaum der Göttin Artemis zugordnet und damit wurde dieser automatisch auch zum Baum des Mondes. Warum es ausgerechnet der Kirschbaum war, der zudem auch einer speziellen Göttin bei den Germanen zugeordnet wurde, weiß man nicht genau.

Da alle Göttinnen für das Werden und Vergehen stehen und Artemis auch noch im Besonderen als Göttin des Todes bekannt war, blieb irgendwann nur noch das Unheimliche bzw. die Angst vor dem Tod zurück und der Mondbaum Kirsche wurde ebenso mit unheimlichen Gruselgeschichten verbunden.
Die ganzheitliche Weisheit von Leben und Tod und die damit verbundenen, praktizierenden Rituale von Werden und Vergehen, wurden leider nur noch einseitig betrachtet.

Ab April erscheinen die strahlend weißen Blüten und man kann sich, in der Betrachtung des Mondbaumes, an den ewigen Zyklus von Werden und Vergehen erinnern. Wenn die Blüten vergehen und der natürliche Zyklus seinen Lauf nimmt – erinnere Dich daran, dass im nächsten Jahr alles wieder von Neuem beginnt.

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