Brennnessel

Die Achtsamkeitstrainerin

Lateinischer Name:
Urtica dioica

Familie:
Nesselgewächse (Urticaceae)

Infos zur Brennessel findest du weiter unten

Info

Wahrscheinlich hat bereits jeder von uns mit den Brennhaaren der Brennnessel Bekanntschaft gemacht. Wenn wir uns davon nicht abschrecken lassen, dürfen wir ihre wertvollen Inhaltsstoffe kennenlernen.

Du findest die Brennnessel an Feld- und Waldwegen und in Auwäldern. An Hecken und Zäunen – dort, wo der Stickstoffgehalt des Bodens hoch ist. Da die Brennnessel Stickstoff liebt, kann sie – direkt an einer Wegstrecke – auch ein Anzeiger einer Hunde-Pipi-Stelle sein. Schaue, ob Du sie vielleicht besser an anderer Stelle als am direkten Wegesrand einer Laufstrecke sammelst.

Die Brennessel bietet uns in der Ernährung 3 Mal so viel Vitamin C, wie Grünkohl oder Brokkoli!
Zudem hat sie viel Eisen, Calcium, Kalium, Magnesium, Provitamin A und Eiweiß!… Eine tolles Kraftpaket.
Sie wirkt blutbildend, basenbildend und harntreibend.

Wie bei allen Pflanzen gilt es, ganz individuell nach Unverträglichkeiten zu schauen.
Da die Brennnessel viel Histamin enthält, ist die Brennnessel (z.B. als Brennnessel-Tee) bei Histaminintoleranz nicht verträglich.

Falls es keine gesundheitlichen Einschränkungen gibt, kannst Du sogar unterwegs, einfach für Zwischendurch, ein kleines Kraftpaket genießen:
Zupfe hierfür 2-4 Blätter im oberen Drittel der Pflanze ab. Beim Pflücken: gehe vorsichtig an den Blattstiel und zupfe – in Deine Richtung hin – das Blatt ab.
Du kannst natürlich auch einfach Handschuhe mitnehmen, dann bist Du auf der sicheren Seite. Die Blätter nun zu einem kleinen Päckchen falten und anschließend zwischen den Händen hin und her rollen. So legen sich die Brennhaare um. Falls es mal piekt: keine Bange – es sorgt für eine gute Durchblutung.
Wenn das Päckchen genug gerollt wurde, kannst Du sicher sein, dass nichts mehr brennen kann. Nun das Kraftpäckchen in den Mund nehmen und genießen.
Für einen Tee-Vorrat könntest du das obere Drittel einer Pflanze ernten und zum Trocknen aufhängen (z.B. an einem gefundenen Ast).

Mitte Juli – Anfang September wiederum kannst Du zudem die wertvollen Samen ernten. Sie sind ein absolutes Superfood. Wichtig hierbei zu wissen ist, dass es weibliche und männliche Pflanzen gibt.
Du erkennst die weiblichen Pflanzen an den später schwer herunterhängenden Samenanlagen. Nur die weiblichen Pflanzen kannst Du beernten.
Die Männer haben Blütenrispen, die seitlich abstehend sind. In ihnen hatte sich der Pollen gebildet, mit dem die weibliche Pflanze befruchtet wurde.
Falls Du bei einem Männchen abstreifst, bleibt Deine Tüte leer.

Brennnessel-samen-Ernte

Trage für die Ernte Handschuhe und streife die Rispen und Blätter, am Stil entlang nach oben, in einer Papiertüte ab. Später kannst Du die Blätter entfernen.

Breite zu Hause das Erntegut – im Garten oder auf dem Balkon – z.B. auf einem Leintuch aus. Wahrscheinlich wird das ein oder andere Insekt mit dabei sein. Diese haben nun Zeit, weg zu krabbeln und sich zu retten.
Tipp: Für die anschließende Trocknung und gute Durchlüftung hat sich für mich bewährt, das Leintuch auf einen Wäscheständer zu legen.

Warte also etwas ab und hole dann das Leintuch mit dem Erntegut in den Raum. In den nächsten Tagen sollte der Raum gut durchlüftet sein und die Ernte sollte auf keinen Fall in direkter Sonne stehen.
Wenn nach ein paar Tagen alles trocken ist, kannst Du das Erntegut, portionsweise, zwischen den Händen über einem Sieb rebeln (z.B. Nudelsieb) und damit die wunderbaren Nüsschen in einer Schüssel auffangen. Die Blätter können im Vorfeld grob entfernt werden und der Rest landet einfach zerkleinert, mit in der Schüssel. Die Blätter können natürlich mitgegessen werden – doch die ganze Kraft steckt nun in den Nüsschen und der Fokus liegt auf diesem Superfood.
Eventuell ein zweites Mal durch ein feineres Sieb rebeln und die Samen anschließend in Einmachgläser abfüllen.

So hat man ein Superfood, dass auch im Winter zur Verfügung steht. Du kannst täglich 1-2 EL in einen Quark geben, in einen Smoothie, über das Mittagessen, auf ein Brot,…

Neben der Verwendung der Samen, gibt es viele Rezepte mit der Brennnessel. Du kannst z.B. alle Rezepte, in denen Spinat vorkommt, mit der Brennnessel ersetzen.
Tipp: Rolle zu Hause mit dem Teigroller über die Blätter und die Brennhaare legen sich an. Beim Kochen, Brutzeln, Backen,.. ist dann sowieso alles weg, was brennen könnte.

Eine Suppe mit Brennnessel schmeckt wunderbar; ist stärkend und entschlackend.

Brennessel-Suppe

  • 1 fein gehackte Zwiebel
  • Gemüsebrühe
  • 1 Tasse Brennesselblätter für 1 Teller Suppe
  • evtl. Sahne oder pflanzliche Sahne

    Zwiebel in Bio-Olivenöl andünsten. Mit Gemüsebrühe ablöschen. Brennnessel dazugeben und kurz aufkochen lassen. Mit dem Zauberstab mixen und evtl. Sahne oder pflanzliche Sahne dazugeben.

Die Brennnessel ist zudem traditionell Bestandteil der „Neunkräutersuppe“, die nach der langen Winterzeit für neue Lebenskraft sorgt.
Für welche Kräuter man sich hierfür zudem entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen.
Unter anderem eignen sich dafür beispielsweise Giersch, Vogelmiere, Löwenzahn, Spitzwegerich, Sauerampfer, Knoblauchsrauke, Taubnessel, Frauenmantel, usw.


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