Die Trostspenderin
Lateinischer Name:
Tilia platyphyllos (Sommerlinde); Tilia cordata (Winterlinde)
Familie:
Malvengewächse (früher: Lindengewächse), (Heute: Malvaceae)
Infos zur Linde findest du weiter unten







Info
Die Linde wird, wenn sie nicht gestört wird, bis zu ca. 1000 Jahre alt! Dabei kann sie 35 Meter hoch werden. Im 1.ten Jahr ihres Wachstums erkennt man die typische Herzform in der Baumkrone und im Blatt. Danach verliert sich die herzförmige Baumkrone und wächst verzweigter.
Dieser schöne Baum hat zu Beginn Pfahlwurzeln, die in die Erde hineinwachsen. Nach einigen Jahren hat sich jedoch ein Herzwurzelsystem entwickelt. Wenn man den Wurzelballen im Querschnitt betrachten würde, könnte man ein Herz erkennen.
Die Linde lindert nicht nur Körper und Seele, mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen und ihrer herzöffnenden Ausstrahlung, sondern sie ist auch eine wahre Bienen- und Hummelbetörerin. Im Juni – Anfang Juli kann man die stark duftenden Blüten bestaunen. Ein Baum kann dann bis zu 60.000 Blüten aufzeigen.
Wer sich in dieser Zeit unter eine blühende Linde stellt, hört das Surren und Brummen von unzähligen Bienen und Hummeln.
Leider haben die Hummeln eine große Konkurrenz, was den Nektarbedarf angeht, und so sieht man in der Blütezeit oft viele tote Hummeln am Boden liegen. Die Hummeln verhungern sozusagen am blühenden Baum, da die Linde nicht genügend Nektar für alle beherbergt.
Daher ist es sehr ratsam, dass man zusätzliche Hummel-freundliche Pflanzen auf den Balkons und in den Gärten anpflanzt, um wertvolle Alternativen für die Hummeln darzustellen.
Hummelfreundliche Pflanzen sind z.B.: Echtes Herzgespann, Löwenmäulchen, Salbei, Dost, Lavendel, Natternkopf, Glockenblume, Borretsch, Stockrose, Kugeldistel, Kornblume, Flockenblume und Mohn.
Es gibt auch extra Saatgut für Bienenweiden zu kaufen, welche Hummeln und Bienen ein reichhaltiges Nahrungsangebot bieten.
Grundsätzlich unterscheidet man bei den Linden, die Sommerlinde und die Winterlinde. Die Blätter der Sommerlinden sind an der Ober- und Unterseite behaart. Zudem weisen die Blattrückseiten der Sommerlinde weiße Haarbüschelchen in den Winkeln der Blattnerven auf.
Im Gegensatz dazu sind die Blätter der Winterlinde an der Oberseite glatt und glänzend und weisen auf der Rückseite braune Haarbüschelchen in den Winkeln der Blattnerven auf.
Zudem sind die Blätter der Sommerlinde größer als bei der Winterlinde.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von Sommer- und Winterlinde: die Nüsschen sind bei der Sommerlinde hart und bei der Winterlinde wiederum weich (sind zu zerdrücken). Die jungen Früchte kann man ca. 2 Wochen nach der Blüte erkennen (Sept. – Okt.).
Für einen Salat kann man die jungen Blätter beider Lindenarten, von April bis Juni ernten.
Die Blüten wiederum kann man für Tee-Zubereitungen ernten. Hier erntet man die gesamte Blüte – das bedeutet: mit dem dazugehörigen, sogenannten Hochblatt. Dieses Hochblatt dient – zur Verbreitung der Samen – als Flugsegel und ist mit dem Stiel verwachsen.
In der Blüte enthalten sind: ätherische Öle, Flavonoide, Schleim- und Gerbstoffe. Diese wirken schweißtreibend, beruhigend und werden daher bei Erkältungen und Hustenreiz eingesetzt.
Tipp: Wer bei einem Spaziergang im Oktober – März unter Hustenreiz leidet, kann 1 Knospe der Linde ernten und zerkauen. Die Knospe entlässt im Mund wohltuende Schleimstoffe und lindert den Hustenreiz.