Eiche – Die Verbindende

Eichen werden bis zu 1000 Jahre alt und gelten wahrscheinlich daher als das Symbol für die Ewigkeit.
Viele Generationen fühlen sich über diese Zeit mit der Eiche verbunden.

Die Eiche steht für Weisheit und Wahrheit – für Stärke und Ausdauer.
Die Eiche gilt als wahrheitssprechender Ort. Unter ihr soll kein Unrecht gesprochen werden.
Zu früheren Zeiten fanden Besprechungen, zum Wohle aller, unter der Eiche, als Platz des
Friedens statt. Es wird auch erzählt, dass Priesterinnen Weissagungen aus dem Rauschen der Blätter vernommen haben.
Dieser Baum hat maskuline Symbolik und steht zugleich für den weiblich nährenden, mütterlichen Aspekt.

Sie schenkt vielen Tieren Nahrung und ein Zuhause! Siebenschläfer, Eichelhäher, Eichhörnchen, Insekten,… nähren sich z.B. von den Früchten – den Eicheln dieses Baumes.
Die Eiche vereint also beide Geschlechter in sich. Das Männliche als Säule und kraftvolle Stütze und das Weibliche mit z.B. der Symbolik der indogermanischen Urmutter Ana, die Mensch und Tier mit ihren Eicheln nährt.

Naturgeister sollen in der Eiche wohnen. Es gibt z.B. Märchen, in denen die Elfen um Eichenbäume tanzen und voller Freude feiern. Löcher und Baumhöhlen gelten als Elfentüren in eine Anderswelt. Tore oder Türen ist vom Wort „duir“ abgeleitet. Wer durch diese Tore hindurchschlüpft, soll heilende Kräfte erfahren.

Bei den Kelten galt die Eiche als heiliger Baum. Druide ist von „dair“ abgeleitet, was „Baum“ bedeutet – aber auch ein keltischer Name für die Eiche war. Dieser Baum ist nämlich der Weltenbaum – er ist das Tor bzw. die Schwelle zur Anderswelt bzw. Götterwelt. Druide bedeutet also „der Baum-Weise“ bzw. der „Eichen-Weise“.
Laut Plinius sollen die Kelten ohne das Eichenlaub keine kultischen Handlungen vollzogen haben.

Da Eichen bevorzugt auf Kreuzungspunkten von Wasseradern stehen, schlagen mit Vorliebe Blitze ein und daher wurde die Eiche wohl dem Wettergott bzw. dem Blitz- und Donnergott geweiht.
Bei den Germanen wurde die Eiche Donar = Donner genannt und bei den Griechen dem Gott Zeus zugeordnet. In der nordischen Mythologie ist der Baum dem Donnergott Thor geweiht.

Zur Sonnenwende werden im Baltikum die Feuer traditionell nur mit Eichenholz gezündet. Zudem tragen die Männer Kränze aus Eichenblättern und die Frauen tragen Kränze aus Blüten.
Die Eiche ist Symbolik für die Jahreswende bzw. für die Mitte von Sommer und Winter und gilt damit als Baum der Mitte – als verbindende Kraft, zwischen der aufsteigenden und absteigenden Jahreszeit.

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