Johanniskraut

Die Sonnenanbeterin

Lateinischer Name:
Hypericum perforatum

Familie:
Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)

Info zum Johanniskraut findest du weiter unten

Die schwarzen Punkte zeigen das Hypericin der Pflanze
In den – hier zu sehenden – weißen Öldrüsen, befindet sich das ätherische Öl

Info

Du findest das Johanniskraut an Weg- und Waldrändern und eher auf kargen Böden.
Das Johanniskraut ist eine Sonnenanbeterin!
Nach Tradition wird diese stimmungsaufhellende Pflanze um die Sommersonnenwende herum gesammelt. Hier soll die Kraft der Pflanze am höchsten sein.

Das echte Johanniskraut erkennst Du spätestens, wenn Du eine Blüte zwischen Deinen Fingern verreibst und ein roter Saft Deine Finger färbt. Das ist das sogenannte Hypericin (Hypericumrot).
Es gibt noch weitere, wertvolle Inhaltsstoffe, wie z.B. das Hyperforin. Dieses befindet sich in den grünen Samenkapseln und dem Stempel der Blüte.

Neben dem roten Hypericin gibt es ein weiteres Erkennungsmerkmal: der Blütenstängel hat 2 Kanten. Bewege den Stängel zwischen den Fingern hin und her, um es zu spüren. Manchmal sind die Kanten nicht sehr ausgeprägt und Du merkst es vielleicht nicht sofort.
Schon vor dem Befühlen kannst Du, zur Bestimmung, die Pflanze auf Augenhöhe betrachten und die hellen Öldrüsen in den Blättern erkennen (Blätter sehen perforiert aus). Schaue Dir hierzu die schöne Sonnenanbeterin in den obigen Aufnahmen an.

Das bekannte Rotöl kannst Du selbst herstellen. Wenn du – die unter anderem – zwei wichtigen Inhaltsstoffe der Pflanze: Hypericin und Hyperforin, zusammen im Öl haben möchtest, solltest du gleich 2 kleine Gläser ansetzen. Eines davon kann in die Sonne gestellt werden, um das Hypericin auszuziehen und das andere wird in den Schatten gestellt, um das Hyperforin auszuziehen (dieses ist nämlich wärme- und lichtempfindlich!).

Das Öl kann äußerlich z.B. bei Spannungskopfschmerzen, Verstauchungen oder Muskelschmerzen eingerieben werden und damit zur Linderung beitragen. Es hat insgesamt antibakterielle Eigenschaften, wirkt entzündungshemmend und wundheilungsfördernd.
Hinweis: das Rotöl kann bei einer Einreibung vor dem Sonnenbad zur Lichtempfindlichkeit führen.

Traditionell wird an einem sonnigen Vormittag gegen 11 Uhr gesammelt (zur Zeit der Sommersonnenwende – um den 20.ten Juni). Ich selbst habe auch schon zu anderen Uhrzeiten oder Tagen gesammelt. Probiere es einfach für Dich selbst aus.

rezept rotöl:

Du benötigst:

  • 2 kleine Schraubgläser
  • Johanniskrautblüten, Blätter, Knospen, grüne Samenkapseln
  • ein gutes Bio-Öl (z.B Bio-Olivenöl)

Fülle das erste Schraubglas mit Blüten, ein paar Blättern und Knospen. Gieße mit einem guten Bio-Öl so auf, dass das Pflanzenmaterial vollständig bedeckt ist. Verschließe das Glas und stelle es für 6 Wochen an einen sonnigen, warmen Ort. Bewege jeden Tag das Glas hin und her. Nach einiger Zeit geht der rote Wirkstoff in das Öl über.

Fülle das zweite Schraubglas mit den Blüten und den grünen Samenkapseln und stelle es für 6 Wochen an einen kühlen, schattigen Ort.

Am Ende der Ziehzeit kannst du beide Öle abfiltern und diese – zusammen – in ein dunkles Fläschchen füllen.
So hast du nun die zwei wichtigen Inhaltsstoffe der Sonnenanbeterin im Fläschchen enthalten.

Mein Tipp: gib in das abgefilterte Rotöl nachträglich ein paar Lavendelblüten und lasse diese darin für ca. 3 Wochen kalt ausziehen. Filtere dann die Lavendelblüten ab und fülle das Lavendelblüten-Rotöl in dunkle Fläschchen ab.
Du kannst z.B. etwas Rotöl mit kreisenden Bewegungen auf Deinem Herzchakra / Brustbereich oder/und Deinem Nacken und auf die Fußsohlen einreiben. In Händen und Füßen finden sich alle Reflexzonen, die Deinen ganzen Körper ansprechen. Mache Dir dabei bewusst, dass die ganze Kraft der Sonne in dem roten Öl enthalten ist und Dir nun Entspannung und Leichtigkeit schenkt.

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