Schlehe / Schwarzdorn

Die Bienenbetörerin

Lateinischer Name:
Prunus Spinosa

Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)

Infos zur Schlehe findest du weiter unten

Info

Die Schlehe/Schwarzdorn ist bei uns als typisches Feldgehölz bekannt. Der Name Schwarzdorn kommt daher, dass die Rinde zunächst rötlich-grau ist, jedoch später eine schwarze Färbung aufweist.
Ein anderes Erkennungsmerkmal sind die spitzen Dornen, mit denen sie besetzt ist. Als Rosengewächs hat sie die typischen 5 Blütenblätter und ist mit vielen Staubfäden bestückt.

Die Schlehe liebt zwar nährstoffreiche und kalkhaltige Böden – doch sie kommt mit unterschiedlichen Lebensumständen zurecht, was deutlich macht, dass sie kein empfindliches Feldgehölz ist. Du findest sie oft in Feldhecken, in Gebüschen und an Waldrändern. Sie vermehrt sich durch ein oberflächiges Wurzelsystem und dies in einer oft massenhaften, dichten Vermehrung.

Diese dichten Hecken bieten allen Vogelarten Nahrung, Nistplätze und Schutz. Daher sind sie ökologisch unglaublich wertvoll. Da der Lebensraum für die Vögel und andere heimische Tiere immer mehr durch Städte und die Landwirtschaft verdrängt wird, gibt es im Frühjahr für die Vögel kaum noch Möglichkeiten, einen geeigneten Brutplatz zu finden. Nachfolgend gibt es natürlich auch im Winter kaum noch Nahrung und die neugeborenen Jungvögel werden von den Vogeleltern, aus der Not heraus, oft mit sehr krankmachenden Dingen, wie Brotkrumen gefüttert.
Von den Wildfrüchten ernähren sich zudem der Igel, der Siebenschläfer und das Eichhörnchen.

Daher bieten Feldgehölze, wie z.B. die Schlehe, eine unglaublich wichtige Schutzfunktion für die heimische Tierwelt.

Die Schlehe ist ein Frühlingsbote, denn sie blüht ca. 1 Woche nach der Kirschpflaume (Mitte März – Anfang April) – und zwar in einem duftenden Meer von weißen Blüten. Das Interessante ist hier, dass die Blüten vor dem Austrieb der Blätter erscheinen.
Dieses schöne Gewächs zieht in der Blüte unglaublich viele Bienen und Insekten an und ist daher, neben den o.g. Funktionen, eine wertvolle Bienenweide.

Ihr lateinscher Name: Prunus Spinosa zeigt, dass die Schlehe mit der Kultur-Pflaume verwandt ist denn Prunus bedeutet in der Übersetzung Pflaume. Die Schlehenfrüchte sind, genau wie die Kulturpflaume, weißlich bereift. Der Unterschied vom Geschmack her ist allerdings prägnant denn die Schlehen sind, aufgrund ihres hohen Gehaltes an Gerbstoffen, sehr adstringierend. Nicht umsonst nennt man sie auch die „Sauerbeere“. Dieser sehr saure und zusammenziehende Inhalt verliert sich, sobald man die Schlehenfrüchte verarbeitet hat. Eine verbreitete Möglichkeit, ist die Verarbeitung als Schlehenlikör doch man kann die Schlehen auch wunderbar zu einem Schlehen-Essig; einem Schlehen-Oxymel; natürlich zu Sirup oder sogar zu Schlehen-Oliven verarbeiten.

Weitere, wertvolle Inhaltsstoffe:
In den Blüten: Flavonoide, Cumarine (Blausäureglykoside: diese sind für den Bittermandel-Duft während der Blüte verantwortlich).
In den Früchten: Anthocyane (diese sind für die dunkelviolette-schwarze Farbe in den Früchten verantwortlich und wirken als Fänger von freien Radikalen. Anthocyane wirken entzündungshemmend und zellschützend). Zudem haben die Früchte einen hohen Gehalt an Gerbstoffen, reichlich Zucker, Fruchtsäure, Vitamin C und Mineralstoffe.
In den Samen sind Blausäureglykoside enthalten. Diese Blausäureglykoside sind in der Verarbeitung zu z.B. Likör nur in geringen Mengen enthalten.
Anm.: Bei der Herstellung für z.B. ein Mus, sollte man die Schlehenfrüchte durch die Flotte Lotte drehen, da sich die Samen schwer vom Fruchtfleisch lösen.

Aus der Rinde der Schlehe kann man einen tiefroten Farbstoff gewinnen.

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