Spitzwegerich und Breitwegerich

Die Wegbegleiter

Lateinischer Name:
Plantago Lanceolata (Spitzwegerich); Plantago major (Breitwegerich)

FAmilie:
Wegerichgewächse (Plantaginaceae)

Infos zum Wegerich findest du weiter unten

Spitzwegerich in der Blüte
Spitzwegerich in der Blüte
Spitzwegerich mit Staubfäden und Staubbeutel
Spitzwegerich mit Staubfäden, Staubbeutel und leicht zu sehen: grüne, noch unreife Samen
Spitzwegerich Oberseite Blatt
Spitzwegerich Unterseite Blatt
Spitzwegerichblatt (lanceolata gut zu sehen)
Breitwegerich mit hervorblitzender Blütenknospe
Breitwegerichs behaarter Blütenstiel
Zeichnung des Breitwegerichs, von Jacob Sturm (1771-1848), „Die Flora von Deutschland“

Info

Du findest den Spitzwegerich oft in Wiesen und Weiden – dort, wo der Boden feucht ist.
Der Breitwegerich wiederum kommt eher auf Feld-, Waldwegen und Trampelpfaden vor – dort, wo eher verdichtete Böden sind.

Beide Wegeriche haben wertvolle Inhaltsstoffe, die antibakteriell und entzündungshemmend wirken.
Sie beinhalten Schleimstoffe, Saponine, Gerbstoffe, Flavonoide, Kieselsäure, Kalium, Zink, ProVitamin A und Vitamin C.

Wenn wir die zwei „Wegeriche“ benötigen, weil wir evtl. auf einem Spaziergang oder einer Wanderung einen Insektenstich abbekommen haben – sind diese oft nicht weit – und wir dürfen sie zur Hilfe nehmen.
Schaue einfach mal am Wegesrand oder auf der Wiese nach und Du wirst ihn sehr oft in Deiner Nähe entdecken. Vergewissere Dich im Vorfeld mit einem Bestimmungsbuch und z.B. einer Pflanzen-App, ob es sich um einen der Wegeriche handelt. Vielleicht kannst Du auch mal an einer Kräuterwanderung teilnehmen.

Wenn Du den Spitz- oder Breitwegerich erkennst, kannst Du – bei Bedarf – 2-3 Blätter pflücken und diese ein paar Mal falten. Anschließend rollst Du das „Päckchen“ zwischen den Handflächen hin- und her.
Dabei brechen die Blattzellen auf und der wertvolle Pflanzensaft tritt aus.
Sobald Du die Feuchte spürst, reibst Du mit dem Blattmaterial die Pflanzenflüssigkeit auf die juckende oder brennende Stelle. Nach kurzer Zeit kannst Du Linderung verspüren.
Der Pflanzensaft enthält Schleimstoffe, die sich wohltuend auf die juckende Hautstelle legen.

Wer sich selbst ein Insekten-Notfall-Sälbchen für unterwegs herstellen möchte, dem empfehle ich, selbst eine Salbe aus z.B. dem Spitzwegerich herzustellen. Es ist kein Hexenwerk und hilft ganz fantastisch.

Hier kommt das Rezept für das Insekten-Notfall-Sälbchen:

Du kannst entweder zwischen einem Warmauszug oder einem Kaltauszug wählen.

Kaltauszug

Du benötigst:

  • 1 Einmachglas
  • 1 Hand voll kleingeschnittener Spitzwegerichblätter
  • 100 ml Bio-Olivenöl (oder ein anderes Bio-Öl Deiner Wahl)
  • 10 g Bio-Bienenwachs
  • ein paar Salbentiegelchen (am Besten dunkles Glas, z.B. Braunglas)

Bei einem Kaltauszug kommt das kleingeschnittene Pflanzenmaterial zunächst in ein Einmachglas. Dann wird mit einem guten Bio-Olivenöl (oder ein anderes Bio-Öl) aufgefüllt, bis das ganze Pflanzengut bedeckt ist.
Das Glas wird verschraubt und bei Zimmertemperatur – an einem schattigen Ort (hierzu gibt es unterschiedliche Aussagen) für mindestens 3 Wochen stehen gelassen.
Schraube zwischendurch immer mal den Deckel ab und wische diesen aus. Es sollte sich keine Feuchtigkeit im Deckel sammeln – da sonst Schimmelgefahr.
Zudem bewege, innerhalb der nächsten Wochen, immer mal wieder das Glas hin und her.

Nach mindestens 3 Wochen, wird das Pflanzengut abgeseiht. Das Pflanzen-Öl wird nun im Wasserbad – zusammen mit dem Bienenwachs – langsam sanft erwärmt.
Wenn sich das Wachs verflüssigt hat, kann man die Salbe in Tiegelchen abfüllen. Den Deckel erst aufschrauben, wenn die Salbe erkaltet ist und sich verdickt hat.

Warmauszug

Du kannst dich bei einen Warmauszug für ein Salbenstövchen entscheiden:

Mein Rezept: Das kleingeschnittene Pflanzengut wird mit Bio-Olivenöl übergossen, bis alle Teile mit Öl bedeckt sind. Dann wird für mehrere Stunden erwärmt. Dafür lasse ich nur 1 Teelicht unter dem Kännchen brennen. Es wird so lange erwärmt, bis das Teelicht heruntergebrannt ist. Diesen Vorgang wiederhole ich für 3 Tage. Ich lasse das Öl noch weitere 2-3 Tage ruhen und siebe dann das Pflanzengut ab. Anschließend stelle ich im Wasserbad, eine Salbe mit Bienenwachs her.
Ich arbeite intuitiv und nicht nach genauer Angabe!

Es gibt viele unterschiedliche Herangehensweisen und Du darfst selbst entscheiden, was Dir näher liegt. Schaue auch hierzu im großen Netz nach 🙂

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